Geschichtliche Parallelen Geschichte und Anekdoten von Bremm und Kloster Stuben
  Der Einsiedler und das Kloster Stuben

Der Einsiedler
und das Kloster Stuben

Wenn man eine Wanderung zum Hochkessel macht, findet der Wanderer mit etwas Glück an der Nordseite des Berges Mauerreste. Hier lebten im Mittelalter mehrere Einsiedler, und diese bringt man immer wieder mit Kloster Stuben in Verbindung. Alte Geschichten erzählen von einem Eremiten, welcher von seiner Behausung täglich zur Peterskapelle wanderte, um dort an der heiligen Messe teilzuhaben.

Der Prior von Stuben hält hier die Messe für die Klosterfrauen. Nachdem Neef eine eigene Kirche erbaut hat, bekommt das Kloster die Peterskapelle vom Erzbischof Johann zugeteilt. Nach der heiligen Messe in der kleinen Kapelle folgt der Einsiedler den Nonnen ins Kloster. Vorbei geht es an den Stationen, welche den Weg zeigen. Man bleibt einmal kurz stehen, um an einer Station die hochwachsenden Dornen zu entfernen.

Nach einiger Zeit sind alle an der Klostermauer angekommen, und durch einen kleinen Seiteneingang erreichen sie den Klostergarten. Weiter geht es an blühenden Rosen vorbei zu den Wirtschaftsgebäuden. Eine Nonne nimmt den bärtigen Mann mit in die Klosterküche und reicht ihm Brot und Käse. Dann nimmt die Nonne einen Krug mit Wein, der am gegenüberliegenden Calmont gewachsen ist, und gießt dem Mann ein. Gleich zweimal hält er sein Glas hin und dann ist sein Durst vorerst gestillt.

Nachdem Heinrich gegessen hat macht er sich etwas nützlich im Kloster. Arbeit gibt es hier immer. Das letzte Hochwasser hat an der Anlegestelle für die Nachen und Boote viel Unrat angespült, der nun beseitigt werden muss. Einige Stunden hat der Mann vom Hochkessel hier zu tun. Dann ist es wieder sauber hier unten am Wasser.

Es wird nun wieder Zeit zurückzugehen in seine Klause. Nachdem er sich von den Klosterfrauen verabschiedet hat, reicht ihm eine noch etwas Brot und Obst als kleine Wegzehrung für den langen Heimweg. Nun nimmt er seinen Stock, den er immer bei sich hat und geht seinen Weg. Es dämmert schon, aber der Waldmensch hat keine Angst. Die Natur ist sein bester Freund. Von weitem hört er noch die Stubener Nachtigallen singen.

Zurück nimmt er nun einen anderen Weg. Er geht an der Mosel entlang bis gegenüber Ediger und steigt hier steil hinauf zu seiner Hütte. Als er sie erreicht hat ist es fast dunkel. Nun versorgt er noch sein Vieh, eine Ziege und zwei Hühner, die er immer gut einschließt, wegen des Fuchses. Nach einem Abendgebet geht er zu Bett. Ein Strohsack und einige Felle dienen ihm als Nachtlager.

Am nächsten Tag geht der alte Mann ausgeruht wieder den Weg zu der Peterskapelle.


Die Texte wurden vom Originaldokument (mit evtl. Fehlern) übernommen, ohne Anpassung an die aktuelle deutsche Rechtschreibung. Quelle: Buch zur Geschichte der Klosterruine Stuben "Dem Calmont gegenüber" von Kurt Bergen, Ofen- und Puppenmuseum, Neef
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