|
Ferdinand
Pauly, 1981 |
Das
Inventar des
Augustinerinnenklosters St.
Nikolaus in Stuben a. d. Mosel im
Jahre 1789 |
DAS INVENTAR DES
AUGUSTINERINNENKLOSTERS
ST. NIKOLAUS
IN STUBEN A. D. MOSEL
IM JAHRE 1789
Von Ferdinand Pauly, 1981
Der Trierer Erzbischof Albero
bestätigte im Jahre 1137 die Stiftung
eines gewissen Egelolf, der auf einer
Halbinsel gegenüber Bremm a. d. Mosel
sein Haus mit Kapelle und nicht näher
bezeichnetem Besitz für die Gründung
eines Klosters zur Verfügung gestellt
hatte, in welchem seine Tochter Gisela
zusammen mit anderen Jungfrauen oder
Witwen in Armut dem armen Christus
nachfolgen wollte. Die Stiftung wurde dem
Abt Richard von Springiersbach zur Hut
und weiteren Entwicklung unterstellt.
Richard, der erste Abt des nach dem Ordo
monasterii, der ersten und strengsten
Augustinusregel, lebenden
Klosterverbandes nahm die Stiftung an und
ordnete die noch offenen
vermögensrechtlichen Fragen mit den
Verwandten und Erben Egelolfs.
Dann erbat und erhielt er die
Bestätigung der in eine klösterliche
Niederlassung (cella) umgewandelten
Stiftung durch Erzbischof Albero, der die
Zahl der Schwestern auf höchstens 100
begrenzte (1). Diese
Einschränkung läßt erkennen, wie stark
in der ersten Hälfte des 12.
Jahrhunderts der Andrang von Frauen aus
den Kreisen des Adels und des Bürgertums
der Städte zu den neu entstehenden
Frauenklöstern der Springiersbacher
Observanz sich auswirkte. Es verdient
festgehalten zu werden, daß Richard von
Springiersbach es war, der im Rheinland
neben den sehr seltenen Frauenstiften die
den Töchtern des Hochadels vorbehalten
waren - im Trierer Bistumssprengel
bestand nur eine einzige klösterliche
Niederlassung dieser Art: Oeren - St.
Irminen in Trier (2) -, die
ersten selbständigen Frauenklöster
gründete, die nach der Augustinusregel
lebten, hinsichtlich der Einhaltung
dieser Regel aber der Aufsicht des
jeweiligen Abtes von Springiersbach
unterstanden. Von Springiersbach
erhielten die Frauenklöster - zu nennen
sind neben Stuben die Klöster St. Thomas
vor Andernach, Martental, Marienburg,
Pedernach bei Boppard - auch die
Priester, die als Seelsorger und
Güterverwalter tätig waren (3).
Die
Unterstellung unter die Aufsicht des
Abtes von Springiersbach konnte
ebensoviele Vorteile wie Nachteile nach
sich ziehen, je nachdem, ob
Springiersbach den Geist der
Gründungszeit und des ersten Abtes
bewahrte oder nicht. Leider hat dieser
Geist das Leben der Springiersbacher
Klöster noch nicht einmal hundert Jahre
bestimmt. Ende des 12. Jahrhunderts,
zwischen 1190 und 1193 berief man den aus
dem Pariser Augustinerstift St. Viktor
stammenden Absalon zur Durchführung
einer Reform nach Springiersbach. Absalon
starb jedoch bereits nach wenigen Jahren,
so daß seine Reform sich nicht
durchsetzen konnte. Die Ursachen, aus
denen der Abfall vom Ideal der
Gründungszeit nach Absalons Urteil sich
entwickelte, kennen wir aus seinen
Schriften. Es war im Grunde ein
Hauptübel, aus dem alle anderen
stammten: der Abfall vom strengen Ideal
der Armut. Absalon wirft den Äbten vor,
sie nähmen Geschenke undurchsichtiger
Herkunft an, forderten bei der Aufnahme
von Novizen für sich besondere Abgaben
und bereicherten sich am gemeinsamen Gut.
Er wendet sich gegen Mitbrüder, die sich
durch ungeordnete Wünsche nach einer
besseren Lebensweise und eine falsche
Erklärung des Geistes der Freiheit
innerlich und äußerlich der
Gemeinschaft entfremdet haben. Er spricht
von solchen, die ohne Erlaubnis über
Geld und eigene (bessere) Kleidung
verfügen und die Verbindung mit
Verwandten und Freunden hohen Standes in
der Welt in einem Ausmaß pflegen, als
seien sie nie in ein Kloster eingetreten.
Den Schlußstrich unter diese Entwicklung
zog ein halbes Jahrhundert später der
Trierer Erzbischof Theoderich von Wied in
einem Brief, den er am 26. August 1241 an
den Abt von Springiersbach schrieb:
"Da durch Deine und Deiner
Untergebenen Sorglosigkeit in allen
Klöstern, die Deiner Leitung
unterstehen, die Ordenszucht - wie Wir
erfahren haben - ohne Rücksicht auf die
Furcht vor Gott gering geachtet
wird..." (4). Zu retten war
aber auch mit einer so strengen
Zurechtweisung nichts mehr, da die
Springiersbacher Klöster zu diesem
Zeitpunkt längst zu Versorgungsstätten
vornehmlich für unversorgte Söhne und
Töchter des einheimischen Adels geworden
waren. Zwar unternahmen Trierer
Erzbischöfe und einzelne
Springiersbacher Äbte - zu nennen ist
besonders der Abt Matthäus von Merl
(1352 - 1374) - immer wieder Versuche zur
Durchsetzung von Reformen, aber sie
fanden nicht die Konvente, die bereit
gewesen wären, mit ihnen den Weg heraus
aus einer immer billiger werdenden
Mittelmäßigkeit zu gehen. So blieb am
Ende nur der bittere Entschluß zur
Auflösung: Erzbischof Johann von Baden
(1456 - 1503) hob 1487 das indirekt von
Springiersbach ausgegangene Frauenkloster
Schönstatt bei Vallendar und 1497 das
Frauenkloster Pedernach bei Boppard auf;
in St. Thomas vor Andernach ließ er 1499
mit Gewalt die Reform durchführen, die
aber keinen Bestand hatte. Erzbischof
Richard von Greiffenklau (1511 - 1531)
hob mit päpstlicher Zustimmung 1516 das
Frauenkloster Marienburg und 1521 das
Frauenkloster Martental auf (5).
Mit dem Frauenkloster Stuben, wo 1511
eine Visitation gehalten worden war,
wollte man es weiter versuchen, doch
erwies sich in den folgenden
Jahrhunderten die Hoffnung auf Besserung
bei Trierer Erzbischöfen immer wieder
als größer als die Wirklichkeit. Der
Visitationsbericht vom Jahre 1762 - der
Springiersbacher Abt Karl Kaspar von
Holtrop (1758 - 1789) hatte im Auftrag
des Trierer Erzbischofs die Visitation
gehalten - nennt die seit Jahrhunderten
bekannten Mißstände: Nachlässigkeit im
Chorgebet, häufige Abwesenheit der
Schwestern zum Besuch der Angehörigen,
Verletzung der Klausurbestimmungen durch
zahlreiche verwandte Besucher und Gäste,
denen man überall Zutritt gewährte.
Festgestellt wurde auch eine wenig
gewissenhafte Wirtschaftsführung durch
die Äbtissin, die alle Entscheidungen an
sich gezogen und den Konvent
wirtschaftlich in Not und bei den
Lieferanten der Umgebung in Verruf
gebracht hatte. Die vom Trierer
Erzbischof angeordnete Änderung der
Wirtschaftsführung - Bestellung einer
Schwester zur Zellerarin und des
Hausgeistlichen zum Güterverwalter -
erwies sich als unwirksam. weil die
Äbtissin durch geschicktes Taktieren
immer wieder Aufschub und Zeit gewann (6).
Erst eine in den Monaten Juli und August
1784 durch den Springiersbacher Abt im
Auftrag des Erzbischofs durchgeführte
letzte Visitation brachte eine Lösung:
Absetzung der Äbtissin, Bestellung eines
Springiersbacher Kanonikers zum
bischöflichen Administrator und
Umwandlung des Frauenklosters in ein
adeliges Damenstift mit sieben
Mitgliedern, die keine Gelübde ablegen
und jederzeit austreten können. Das
Organisationsstatut für das Damenstift
wurde 1781 erlassen. Ein Rechtsgutachten
bestätigte die Umwandlung kraft der
ordentlichen bischöflichen Gewalt,
bestand aber auf der Zustimmung des
Trierer Domkapitels, die am 19. Oktober
1788 erteilt wurde. Nach Rom teilte man
die erfolgte Umwandlung mit (7).
Im Januar 1789 nahm man eine
Bestandsaufnahme des Stubener Inventars
vor, die im folgenden veröffentlicht und
- wenn nötig - erläutert wird (8).
Allgemeine Tabell
des zu Stuben errichteten Inventariums
im Monate Jänner 1789
Nr. 1.
Silber im Hause:
Ein schönes neues Lavoir; ein
Kafepott, ein Theepott, ein Milchpott;
dito ein kleineres; eine faconnirte
Zuckerschale; dito eine kleinere; 12
Kafelefelger [Kaffeelöffelchen]; ein
Maytrunkbecher verguldet mit dem
dazugehörig Deckel; ein
Suppenschüsselgen mit Deckel; dito eines
ohne Deckel; dito eines vergoldet ohne
Deckel; ein vergoldeter Becher mit
Deckel; ein dito; ein dito; ein dito; ein
vergoldeter Praesentirteller; ein dito
nicht vergoldet; ein Paar Leuchter; ein
dito etwas geringer; ein dito kleinere; 3
Laden zu Lichtbuzen nebst 2 Lichtbutzen
mit silbernen Grifen; eine Machine für
Essig- und Baumöhlgläser nebst gesagten
2 Gläsern mit silbernen Deckel und
Grifen; dito eine kleinere; 3 grose
Vorlegeleffel; 12 Lefel zum täglichen
Gebrauch; 12 dito, 12 Bestecker zum
täglichen Gebrauch, die Gabel ganz von
Silber, die Messerstile (ganz von
Silber); 12 neue besonder in einer
Custodie, die Lefel, die Gabel, die
Messerstile (ganz von Silber); ein
vergoldetes Besteck, Messerstil, Lefel
und Gabel (ganz von Silber); 5 Messer-
und 2 Gabelstile (ganz von Silber). Das
Silber im Haus wog 38 Pfund und 11 Loth,
im Wert taxiert auf 973 Reichstaler, 13
Albus und 2 Denare.
Nr.
2. Kirchensilber:
2 Messenkänger [Messkännchen] mit
dem dazu gehörigen Teller faconnirt;
dito etwas schwererer; dito geringer; 1
grösere und eine kleinere Kerzen von
einem Muttergottesbild; 2 Herzger
(Hertzchen) vom Muttergottesbild ein
Sengler [Kerzen-Anzünder?] vergoldet;
ein Rauchfaß, ein dazu gehöriges
Schifgin [Schiffchen] mit dem Lefelgen;
eine Kirchen Ampel; dito eine grösere;
ein Paar grösere Kirchenleuchter nach
Abzug des Eisen; dito mittelmäsige nach
Abzug des Eisen; dito kleinere nach Abzug
des Eisen; dito noch kleinere;
Reliquiarium Sanctae Annae Silber; ein
kleines Crucifix vergoldet; ein Kelch mit
Paten und Lefelgen vergoldet; dito mit
etlichen Steinen besetzt; dito ohne
Stein; dito mit 2 Patenen und Lefelger;
dito mit kupfernem Fuß, übrigens
Silber; ein Ciborium vergoldet; eine
schön faconnierte Monstranz mit geringen
Steinen besetzt cum lunula; Pixidae
oleorum [Gefäße für die hl. Öle]; ein
mit Silber stark beschlagenes Messenbuch;
ein mit Silber beschlagenes Crucifix, wo
der Christus von Silber ist; ein
hölzernes Crucifix mit einem silbernen
Christus; ein dito, wo der Stamm von
Kupfer, der Christus von Silber ist.
Das Kirchensilber - gerechnet bis auf die
Pyxis für die hl. Öle (diese
ausgenommen) - wog 48 Pfund und 7 Loth,
im Wert taxiert auf 1279 Reichstaler und
49 Albus.
Im Verzeichnis des Kirchensilbers ist
unter dem Titel Reliquiaria eine neue
Reihe mit dem Buchstaben a) begonnen,
unter dem - ohne Angabe des Wertes - das
Stubener Kreuzreliquiar
genannt wird, doch ist das Verzeichnis an
dieser Stelle nicht zu Ende geführt
worden. Es beginnt wieder auf S. 231
unter der Nr. 28 (Reliquien) und wird -
der Einheitlichkeit des Kirchensilbers
wegen hier angeführt:
Ein grosser Theil vom heiligen Kreutz,
welcher sehr kostbar eingefasset ist und
hier von sehr alten Zeiten her der
öfentlichen Verehrung mit Erteilung
eines vollkommenen Ablasses ausgesetzet
wird. Die Geschichte hiervon ist im
abteilichen Archiv aufbehalten. Ein
schwerer Kasten mit 3 silbervergoldeten
Figuren, worin ebenfalls unterschiedene
Reliquien enthalten sind [Zusatz von
späterer Hand: Hl. Demetrius, ebenfalls
griechische Arbeit. Wo ist das
geblieben?]. Zwei kleinere silberne
Kästgin mit Reliquien; eine kleine
Monstranz von Silber mit Reliquien; dito
eine kleinere; dito eine mittelmäsige
von Kupfer; ein Krügelgen, Fus und Hals
von Kupfer; 5 unterschiedene Kästgen mit
Reliquien; Reliquiarium sanctae Annae;
unterschiedene sonstige Reliquien
Behälter mehrenteils ohne Autentick (9).
[Das Anna-Reliquiar wird bereits weiter
oben beim Kirchensilber genannt].
Nr. 3. Zinn
im Hause:
12 grösere, theils mittelmäsige,
theils kleinere Suppenschüssel mit
Hängen; 24 grose alte Schüssel; 17 neue
dito; dito 26 kleinere; dito 12 etwas
grösere; 4 Tortenschüssel mit 4 Teller;
5 Duzend neue schön faconnirte Teller;
dito 6 Duzend ohne; 74 Teller zum
täglichen Gebrauch am herrschaftlichen
Tisch; 16 Teller zum Gesindetisch; 11
theils grösere, theils kleinere
Lavoirschüssel mit den dazu gehörigen
10 Becher von Zinn; eine grösere und 2
kleinere Suppenschüssel ohne Henken, mit
einem Vorleg- und zehn Eßlefel; 6 tiefe
Schüsselger ohne Henken; 2 Kafe-, 2
The-, 1 Milchpott; 3 Credenzteller; 12
Leuchter; 1 Schwengkessel; 5
Nachtgeschirr; altes Zinn allerhand; ein
groses Kafeplatt mit Füsen; ein
Distillirmaschine; eine Stechpfanne.
Das Zinn wog 607 Pfund, im Wert taxiert
auf 157 Reichstaler und 20 Albus.
Nr. 4.
Porzellan, Fayanse etc.:
6 Teller von feinem gemalten
Porzellan; 48 Teller von terre de pipe;
dito zehn gemahlte; 2 Hasen-Formen,
gemahlt terre de pipe; 1
Pastetenschüssel mit Deckel (terre) de
pipe; sechs grose faconnirte länglichte
Schüssel; dito sechs kleinere; dito 2
mittelmäsige; dito 5 runde grösere;
dito 5 kleinere; 3 faconnirte länglichte
Compotschüssel; dito 3 runde; dito 2
runde mit blauem Anstrich; 6 Saucieren
terre de pipe; dito 6 kleinere; 2
Butterschalen; 6 untereinander
verschiedene Teller; dito 2 kleinere; 3
noch tiefe Schüssel blau gemahlt; 1
Motarde und 3 Salzkänger
(Salzkännchen); 1 Thee- und 2
Milchpöttgen; eine Zuckerdoß nebst
einem Schwenggeschirr; 5 Tassen von
feinem Porzellan; dito 4 andere viel
geringer; 2 Schwenggeschirr terre de
pipe. - Geschätzt auf 14 Reichstaler und
14 Albus.
Nr. 5. Entfällt wegen eines
Irrtums in der Numerierung.
Nr. 6.
Weiszeug:
46 feinere grose Tischtücher zum
herrschaftlichen Tische; 11 grobe
Tischtücher zum Dienertisch; 615 feinere
Servietten zum herrschaftlichen Tisch;
113 gröbere zum Aufwarten und andern
Tischen; 64 feinere Bettücher zum
herrschaftlichen Gebrauch; 61 grobe
Bettücher für Knechte und Mägde; 44
Küssenzüge; 47 einfache Handtücher; 20
doppelte dito grob; 3 Achtücher; 17
Fenstervorhänge. Geschätzt auf
1082 Reichstaler und 33 Albus.
Davon befinden sich 484 Stücke im Zimmer
für das schwarze Leinwand, 18 sind im
Gebrauch des Verwalters (Kellners) und 20
im Gebrauch des zurückgelassenen
Gesindes. Das übrige ist im
Weiszeugszimmer.
Nr. 7.
Weiszeug in der Kirche:
22 Alben, mehrenteils mit schlechten
Spitzen; 6 Korröck dito; 27 Altartücher
auf den grosen und die kleiner Altäre;
28 Handtücher; 25 Kopftücher; 10
Leibbendel; 41 Handtüchelcher an den
Altären; 35 Kelchtüchelcher; 20
Corporalia; 3 Kommunikantentücher; 2
Kanzeltücher; 3 Kelchsäckelger.
Geschätzt auf 140 Reichstaler.
Nr. 8.
Bettungen:
Eine seidene Decke im Thürmgen, 10
federne Unterbetter, 1 ledernes Oberbett,
10 Pülfen (10), 19
Federn-Küssen, 2 pferdhärene Matratzen,
1 Bett- und ein Küssenzuge leer.
1. Zimmer: 2 Strosäcke, zwei wollene
Matrasen, 2 Federn-Unterbetter, 2
Pülfen, 6 federne Küssen, eine neue
Decke; dito eine alte, ein Oberbettgen.
2. Zimmer: 1 Strohsack, 1 wollene
Matraß, 1 Unterbett, 1 Pülfen, 2
Küssen, ein Strohsack, ein Unterbett, 2
Pülfen, 2 Küssen, 3 Decken.
3. Zimmer: 1 Strohsack, 2 wollene
Matrasen, 1 Federbett, 2 Pülfen, 4
Küssen, 1 Decke.
4. Zimmer: 1 Oberbett, eine wollene
Matrase, eine Unterbett, ein Pülfen,
eine Küssen, eine wollene Decke, eine
neue Decke.
5. Zimmer: 1 Strohsack, eine wollene
Matraß, 1 federnes Unterbett, ein
Pülfen, 3 Küssen.
Mönchenzimmer: 2 Strohsäcke, 2
Unterbetter, 2 Pülfen, 2 Küssen, eine
Decke.
Sogenannte Kartauß: 3 Unterbetter, 3
Pülfen, 3 Küssen, 3 Laden.
Im sogenannten blauen Zimmer: 2
pferdharene Matrassen, ein Unterbett, 2
Pülfen, 2 Küssen, eine wollene Decke,
eine neue gestepte Decke, eine ältere.
Im Vorzimmer zur Orgel: 1 Strohsack, 1
Unterbett, ein Oberbett, 2 Pülfen.
In einem Küchenschrank: Strohsack,
Unterbett, Küssen.
Im Zimmer beim Backhause: eine Strohsack,
Unterbett, ein Pülfen, der andere nichts
werth, 1 Küssen, eine Decke, die andere
nichts werth.
In dem ehemaligen Fremdenzimmer: Ein
Strohsack, zwei Unterbette, ein Pülfen,
5 Küssen, 3 alte Decken.
Sogenanntes Mägdzimmer: Ein Unterbett,
ein Pülfen, ein Küssen, 2 alte Decken,
das übrige nichts werth.
Brauhauß: Ein Unterbett, 3 alte Pülfen,
2 Küssen, eine alte Decke.
Im Kellnereibau, Kellnerszimmer: Ein
Strohsack, ein Unterbett, Pülfen, 2
Küssen, ein Oberbettgen, zwei wollene
Decken.
Daselbst Kapuzinerzimmer:
Unterbett, zwei Pülfen, zwei Küssen,
eine Decke.
Dito im 1. Kapuzinerzimmer: Strohsack,
Unterbett, Pülfen und Kissen, eine alte
Decke.
Im Zimmer des Gartenknechtes: Ein
Unterbett, 2 alte Küssen, 3 alte Decken,
das übrige von keinem Werth. Ebenso sind
auch die im Pferds- und Kühstall
vorrätige Sache fast keine Achtung.
Geschätzt auf 446 Reichstaler und
6 Albus.
Nr. 9.
Bettladen:
Im blauen Zimmer: mit Cortinen (11)
von Cadun (Kattun).
Im Prelaten-Zimmer: mit Boden und
Kortinen von gedrucktem Leinwand.
Auf dem alten Bau im 4. Zimmer: mit Boden
und Kortin von gutem Hausmacherzeug.
Im 3. Zimmer: eine ohne Boden.
Im 3. Zimmer: eine ohne Boden, die
dazugehörige Kortinen von Zilz (12) daselbst
eine mit Boden und Kortinen von grauem
Tamin.
Im zweiten Zimmer: mit Boden und Kortinen
von grünem Tamin (13); daselbst
mit Boden und Kortinen von blauem Tamin.
Im ersten Zimmer: eine mit Boden und
zitzigen Cortinen; dito mit Cortinen von
gefärbtem Leinwand.
Mönchenzimmer: beide mit Cortinen von
Tamin.
Kartauß: nicht näher bezeichnet.
Auf der Abtei im 4. Zimmer: eine ganz
einfache.
Im Vorzimmer bei der Orgel: mit Boden und
Kortinen von Tamin.
Im Zimmer beim Badehause: eine einfach
Bettlade.
In dem ehemaligen Fremdenzimmer:
Erstes: 2 leere Bettladen mit Kortinen
von Tamin.
Zweites Zimmer daselbst: eine einfache
(Bettlade), (eine) mit Kortinen von
Tamin.
Im sogenannten Mägdzimmer: (drei) alte
(Bettladen).
Im Brauhauß: mit alten Vorhängen.
Kellnereibau:
1. Kapuzinerzimmer: mit Vorhängen von
Tamin.
2. Zimmer: einfach; daselbst
Feldbettlade.
Eine gemeine Bettlade auf dem Speicher
der Äbtissin. Geschätzt auf 58
Reichstaler und 27 Albus.
Nr. 10.
Spiegel:
Ein mittelmasig groser Spiegel mit
vergoldeten Rahmen; dito ein etwas
kleinerer; dito ein von der ähnlichen
Gröse mit halb vergoldeten Rahmen; ein
kleiner Spiegel mit vergoldeten Rahmen;
dito einer vornehmlicher Gröse; einer
von mittelmasiger Grüse mit
schwarzgefärbten Rahmen; dito ein etwas
kleinerer; 2 kleine schlechtere, nichts
werth. Geschätzt auf 29
Reichstaler und 18 Albus.
Nr. 11.
Commoden:
Mit 3 Auszügen, einem Aufsatz von 10
Schubladen und einem Schränkelgen, 1Holz
Nusbaum, Beschlag Messing; dito mit 3
Auszügen ohne Aufsatz, von Nusbaum,
Beschlag Messing; dito mit 3 Auszügen
von Eichbaum, Bschlag Messing; dito ein
schlechtes ebenso wie N. 3.; dito mit 3
Auszügen, einem Aufsatz von 3 Schubladen
und ... Schränkelgen, von Nusbaum
eingelegte Arbeit, Messing; ein
Schreibpult mit 7 Schubladen, von Nusbaum
eingelegte Arbeit; ein Commod mit 3
Auszügen, einem Aufsatz von 7
Schubladen, Tannen Holz.
Geschätzt auf 90 Reichstaler und 18
Albus.
Nr. 12.
Stühle:
Im Ansprachzimmer: ein Kanape, 2
Sessel, 10 Stüle, alles mit von Wolle
gefütterten Küssen.
Im Saal: 12 Stüle mit Küssen dito.
Im blauen Zimmer: Ein Sessel gefüttert
mit Stroh, überzogen mit
geblümtgestricktem Zeug; daselbst 5
Stüle von Nusbaum, Gezeug dito.
Im Prelatenzimmer: Ein Sessel, 4 Stüle,
2 Tabourels, Sitz und Rücken gefüttert,
überzogen mit geschorenem Sammet.
Im 4. Zimmer: Ein Sessel mit 6 Stülen,
Sitz und Rücken gefüttert, überzogen
mit blümigt gestricktem Zeug.
Abtei: Sessel mit 5 Stülen, gefüttert,
überzogen mit gewürfelt gestricktem
Zeug; Sessel mit 10 Stülen, gefüttert,
überzogen mit roth-weis gestreiftem
Peluche (Plüsch); Sessel gefüttert,
überzogen mit blumig gestricktem Zeug; 2
Stüle dito; ein Sessel gefüttert,
überzogen theils mit Leder, theils mit
gestricktem Zeug; ein alter Sessel,
gefüttert, überzogen mit gestricktem
Zeug; dito 2 Stüle; ein Sessel, roth
überzogen; noch unterschiedene
schlechtere Stüle, theils mit Leder
überzogen, theils mit geflochtenem
Strohe, theils von Holz.
Geschätzt auf 107 Reichstaler.
Nr. 13.
Öfen:
Einer im sogenannten Ansprechzimmer;
dito im grosen Saal, von Guß; dito im 4.
Zimmer auf dem neuen Gang; einer in dem
sogenannten blauen Zimmer; dito im ersten
Zimmer der Abtissin; dito im zweiten
ibidem; im sogenannten Teestübgen; dito
im sogenannten Conventszimmer; ein
Windofen im sogenannten Vorzimmer bei der
Orgel, mit dem Rohr; einer im
Speisezimmer der Domestiquen; dito im
Speisezimmer des Gesindes; in der
Kellnerei: a) im Wohnzimmer des Kellners,
b) im Kapuziner Zimmer, c) im sogenannten
Winterstübgen; im Bandhauß (Haus der
Faßbänderei); in der Badestube; ibidem
im sogenannten Holzkämmergen; im
sogenannten Gartenzimmer einer von Blech;
einer nicht eingesetzte(r); dito noch
einer; im sogenannten Takenzimmer
eingesetzt; ein kleines Zimmeröfgen in
der Mühl. - Geschätzt auf 119
Reichstaler und 18 Albus.
Nr. 14.
Tische:
Von Tannenholz, das Gestell von
Nusbaum, mit einem Auszug. Überzug von
Wachstuch; ein Spieltisch von Nusbaum,
eingelegte Arbeit; ein Nachttisch, grün
angestrichen; ein Spieltisch von Nusbaum,
mit blauem Tuch überzogen, mit einem
Auszug; dito mit Wachstuch überzogen,
ein Auszug; ein gemeiner mit blosem Blatt
und Schragen; dito ein etwas kleinerer;
ein groser Spieltisch von Eichenholz;
dito nämliche Art; dito ein kleiner
Tisch; einer wie N. 1; im sogenannten
Sommerzimmer dto ohne Auszug; ein kleiner
Kafetisch.
Im Prelatenzimmer: einer wie N. 1, etwas
gröser; ein Nachttisch, ein
Tolilettetisch mit Wachstuch überzogen,
ein wie N. 14, ein wie N. 15, ein wie
N.16. NB. Diese Nummern entsprechen den
drei Tischen im Prälatenzimmer; ein
gemeiner Tisch; ein Kafetisch mit
nusbaumenem Fuß wie N. 16.
Mönchzimmer: ein ganz gemeiner Tisch;
dito.
Auf dem Speicher: ein groses Tischlatt
mit Schragen; dito ein kleineres.
Im Domstickenzimmer: Von Tannenholz mit
Schubladen und 2 Bänken; daselbst im
Gang ein ganz gemeiner Tisch.
Abtei: Von Tannenholz mit Auszug, Fus von
Apfelbaum; ein Kafetischelgen; dito ein
kleinerer; im Bedientenzimmer bei der
Orgel, von Eich; von Nusbaum mit Auszug,
überzogen; daselbst im Gang (ein Tisch).
Im Torstübgen: Mit Auszug; auf einem
Schränkelgen ruhend.
Im Kapitelhaus: Einer mit Schubladen; ein
ganz groser Tisch.
Im Gesindszimmer: Ein schlechter Tisch
mit Bänken.
Im sogenannten Tackenzimmer: Ein groser
Spieltisch.
In der Mehlkammer: 2 Schragen mit einem
Tischlatt.
In der Benderstub: (ein Tisch).
Im Kapitelhaus: Ein sogenanntes
Tabuletgen.
Auf dem Konventsspeicher: Ein Tisch, 2
Bord breit, 12 Schuhe lang.
Im Kellnereibau: Ein Tisch mit Wachstuch
überzogen; 3 gemeine Tisch; noch
unterschiedene Tische (7), wovon jeder
mit per 24 Albus angeschlagen werden
kann, alle im Kapitelhause.
Geschätzt auf 41 Reichstaler und 8
Albus.
Nr. 15.
Schränke:
Von Eichbaum mit 2 Thüren; von
Tannenholz angestrichen, für Gläser;
ein schöner Schrank mit 14 Schubladen,
einem Auszug mit gläsernen Türen; von
Nusbaum mit 2 Thüren; von Tannenholz mit
2 Thüren; mit Nusbaum überzogen, 2
Thüren; von Nusbaum mit 2 Thüren; ein
kleiner Eckschrank mit gläsernen
Thürgen, ein viereckigter Schrank mit 2
Thüren; ein dito; ein dito; von
Tannenholz mit 3 Thürgen; von Tannenholz
mit 2 Thürgen, viereckigt; von Eichbaum
mit Thüren, Tannenholz mit 2 Thürgen;
von Aufsatz mit gläsernen Thüren; von
Nusbaum mit 2 Thüren; dito ein klein
Hengeschränkelgen; in der Mauer, so
herausgezogen werden kann; ganz klein;
dito; von Eichenholz mit 2 Schubladen;
von Tannenholz mit 2 Thüren; ein
schlechtes Gläserschränkelgen; von
Nusbaum mit 4 Thürgen; mit 1 Thüren, im
Teestübgen.
In der Kuch: Ein Bettschrank mit 2
Thüren; einer mit zwei grosen Thüren;
dito ein kleiner.
Im Tackenzimmer: Ein Eckschrank mit
Aufsatz, blau angestrichen; dito. ein
eingemauerter mit 6 Thürgen; dito einer
mit 2 Thürgen.
Im Zimmer beim Backhause: (Ein Tisch).
Backstub: Mit 2 Thürgen
Kellnerei: Ein Schrank mit Aufsatz.
In der Kapitelsstube: (Zwei Tisch).
Geschätzt auf 112 Reichstaler und
30 Albus.
Nr. 16.
Kisten:
Im Kapitelshaus: 15 unterschiedlich
große Kisten.
Im Brauhauß: 2 Kisten.
Im Rauchhauß: 6 Kisten.
Beim Domestikenzimmer: 1 Kiste.
In der Äbtissin Nebenzimmer: 1 Kiste;
dabei eine eichene. Geschätzt auf
21 Reichstaler und 42 Albus.
Nr.
17. Küchengeschirr:
11 sogenannte Schlaustöpfe,
mehrentheils mit Deckel, 5 eiserne Kessel
von unterschiedener Gröse; dito ein
groser von Eisenblech; 3 Küchenpfannen
von unterschiedlicher Gröse; 3 Röste; 3
Schöpflefel; 1 Kasserol von Eisenblech
mit Deckel; 2 Schaumlüfel; 2
Stockischblech; zwei Hackmesser; 6
Waffel- und Suppeneisen; eine Seye von
Blech; 3 Bratpfannen; eine Feuerhale; 1
Feuerhaken zum Feuerschüren; eine
sogenannter Brandrede; 3 Dreifügger; 1
Fleischgabel; 1 Feuerschippe; 1
Feuerzange; ein Bratenwender mit
Zugehör; nämlich 2 Bratspieß und
Spiestträger; ein eisenes Ofenblech; ein
Schmelztiegel für Unschlitt; 2 eisene
Kohlepfannen mit eisenem Fuß; ein
Schlachtmesser; eine Auflaufform; 2
Bügeleisen mit Zugehör; ein
Bügeleisengestell; 3 Spiesger zum
Braten; 1 Fleischkron zum Fleisch; 2
Bratenfänger; ein kleiner eisener
Tiegel; dito 1 für Schuschmier; 2 Tiegel
von Blech mit Steinen zum Speisenwärmen;
ein kleiner Blasbalg; ein zerstumleter
Bratenwender; eine eisene Feuerplatte;
dito eine kleinere; 2 Küchenbretter in
der Kellnerei; 5 Tortenformen mit
Zugehör; 3 Kasserollen von
unterschiedener Gröse; 6 Kessel von
unterschiedener Gröse; 3 Schunkenkessel;
1 kleiner Fischkessel; 3 Schwengkessel; 1
groser Schmelztiegel für Wachs; 1
Eyerpfanne; 3 Stösser mit den Stösseln;
4 Theekessel; 1 Schopflefel; 1 Kafe
Mühl; 2 Kafepott; 1 Chocoladepott; 1
Presentirteller; 4 Leuchter; eine Ampel;
6 Wasserbütten; 5 Wassereimer; eine
sogenannte Anricht in der Kürche. -
Geschätzt auf 109 Reichstaler und 3
Albus.
Nr. 18.
Mühl - und Wassergeschirr:
Ein groses noch gutes Seil; ein
älteres dito; dito ein mittelmäsiges,
noch gut; dito ein schlechteres; ein
sogenannter Rettkasten; ein Beuteul(?) -
und Vorkasten; eine Zarg und Trim; 6 alte
Kornsäcke; ein Feuerschüpgen; ein
groser Fahrnachen von 1782; ein etwas
kleinerer vom Jahr 1785; eine alte
sogenannte Ponte; ein Vorschlaghammer; 2
grose Ketten. - Geschätzt auf 120
Reichstaler und 24 Albus.
Nr. 19.
Gartengeschirr:
im Pferdsstall: 2 Spaten; 3 Rechen mit
eisenen Zähnen: dito einer von Eisen; 4
Kärste; drei Giesen von Blech; eine
Gartenscheer; ein Kappesfaß; ein
Grundsipp; 3 Hauen; 1 Mistgabel; eine
Schaufel; zehn Lorbeerbäum; sieben
Sensen; vier Schlotterfässer mit 3
Steinen; ein Sensenhammer und Stock; 11
Sichel; 3 Leyenpickel; 3 Graspickel.
Geschätzt auf 14 Reichstaler und
11 Albus.
Nr. 20.
Backgeschirr:
Eine Mül in der Backstube; ein groser
Mehlkasten in der Mehlkammer; dito
daselbst (es folgen vier nicht näher
bezeichnete Posten; eine Mehlschaufel;
eine grose Wage mit Gewicht.
Geschätzt auf 12 Reichstaler und 30
Albus.
Nr. 21.
Geschirr:
im Pferdstall: 3 Pferdshammen: dito
ein alter; 4 Afterkronen; 3
Karrenküssen; 3 Zugketten oder Silen; 2
andere Ketten; dito eine Reinkett; eine
Halsscheid mit 4 Ketten; 2 Zugstränge; 1
Tragleder für die Zugstränge; ein
Strigel, 1 Heblade mit Zugehör; eine
Schaufelschippe von Eisen; ein
Reidtküssen; 2 Heugabel; ein Eisen zum
Hufschneiden; ein Hufhammer; eine
Hufzange; eine Pferdsscheere; eine Seule;
eine Hufraspel von Eisen; Pferdsreifen; 2
Krüppen.
im Kühestall: Drei Mistgabel; drei
Kärste; zwo Sichel; ein
Schuschmiertigel; eine Hechselbank mit
Zugehör; drei Grabpickel; drei
Leyenpickel; Krüppen und Reifen; 2
Zugkronen zum Pflug; 3 Maulhalter für
die Pferde; ein Pflugeisen. - Geschätzt
auf 31 Reichstaler und 31 Albus (nach
Abzug von vier Teilen im Wert von 3
Reichstalern, die an anderer Stelle
verzeichnet sind).
Nr. 22.
Geschirr in der Schmiede:
Ein groser Blasbalg mit dem Gestell;
zwei schwere Schlag- oder Fürhämmer;
ein Handhammer; 3 grose Zangen; 2 halbe
Räderzangen; ein Räderbohr; ein
Heerdspieß; ein Trumeisen; ein
Nägeleisen; zwo Trumsengen; ein
Schraubstock; ein Amboß; ein Nagelstock;
ein Sperrhacken; eine eisene Schlag; ein
Hebeisen. Geschätzt auf 42
Reichstaler und 30 Albus.
Nr. 23.
Arbeitsgeschirr in der Scheuer:
4 Dreschflegel; eine grose Wanne und
eine kleine; ein Stück Holz für einen
Kelter Mudel; 18 Fälgen für
Räderkranz: 12 Speichen in Räder; 2
Hölzer für Achsen in Wagen; eine
Fuchsfalle; eine Feuerleiter; 13 andere
Leiter; 1 Wagen mit 4 Räder und 2
Leitern; 1 Karren mit 2 Rädern; ein
kleiner Schrodtwagen; zwei Schubkarren;
eine 2 rädrige wohlbestellte Chaise; ein
groser Schleifstein; eine Kornmühle; ein
Pflug mit allem Zugehör. - Geschätzt
auf 86 Reichstaler und 20 Albus.
Nr. 24.
Bendergeschirr:
Ein Gärgelstamm mit Eisen: dito ein
kleiner; vier Reithup; 2 Zangen von
unterschiedener Gröse; 2 Zirkel von
unterschiedener Gröse; 2 Handbeile; ein
Stemmeisen; ein Hohleisen; 3 stracke und
ein krummes Schneidmesser; zwei
Faßschrauben mit einem Zugrif; 9 Hobeln
von unterschiedener Gröse; 3 Klammer mit
Eisen beschlagen; 1 Degel; ein doppelter
Wolf zum Brennen; ein Durchschlag; eine
grose und 2 kleine Seyen; eine Lochseg;
eine Scheibenschraub; ein Scheibenbohr;
ein Kranenbohr; ein Spontenbohr; ein
Digelbohr; ein Auszieher; 2 Fugblecher
mit den Eisen; 2 Bodeneisen; ein kleiner
Hammer; eine Raspel; eine Feile; ein
Ritzer; zwei Trestergrif; ein
Las(t)kranen; ein kupferner Weinkessel;
eine grose Winde; eine Faßwinde; ein
neuer Blasbalg zum Abstechen; dito ein
etwas älterer; ein Digeleisen; eine
Spaltaxe; eine alte Kneip; drei
Krummesser; ein blecherner Trichter; 2
Schrotseile mit 4 Krampen; 3 Lasleder; 4
grose Schrotleiter mit Eisen beschlagen;
10 kleine Schrotleiter ohne Beschlag; die
Waldaxt; ein groser Braukessel; ein
Brandweinkessel mit Zugehör zum Brennen.
- Geschätzt auf 73 Reichstaler und 44
Albus.
Nr. 25.
Kirchenparamente:
Blaue Farb: Eine Kasel von geschorenem
Sammet, das Kreutz von gelbem Atlaß,
besetzet mit goldenen Borden; dito von
blauem trapdeul (drap de toile =
Leinentuch) (14), Kreutz
rothgestickt, mit silbernen Borden, zween
Levitenröck und Korkapp mit Zugehör;
Korkapp von geschorenem Sammet.
Violett: Eine Kasel von geschorenem
Sammet, Kreutz von weisem Atlaß, besetzt
mit goldenen Spitzen; dito von Atlaß,
das Kreutz von Croditur (15),
besetzet mit gelben Galonnen (galon) (16).
Grün: Eine Kasel von doppeltem Atlaß,
das Kreutz dito, besetzt mit
ganzsilbernen Borden, modi(s)ch; dito mit
2 Levitenröcken grün und roth, reicher
Stoff, silberne Spitzen.
Roth: Eine Kasel von Damast, Kreutz dito,
weise Galonen; dito von doppeltem Tamast;
Kreutz grün geschorener Sammet, silberne
Spitzen; dito von Atlaß, Kreutz dito,
silberne Spitzen; dito von batavia (17),
Kreutz dito, soliche Borden; dito von
geblümtem reichen Damast, Kreutz von
dito weisem, silberne Spitzen; dito von
Croditur, Kreutz von weisem gestickten
dito, silberne Spitzen; eine Korkappe von
rothem Sammet; dito eine von
falschgoldenem Stoff.
Schwarze: Eine ganze Kapelle von
doppeltem Damast, Kreutz von weiß dito,
Galonen; eine Kasel von Sammet, silberne
Borden.
Weiß: Eine Kasel von Croditur, Kreutz
trap d'or, mit goldenen Borden; dito trap
d'argent, Kreutz Croditur, silberne
Borden; dito Croditur, Kreutz dito,
goldene Spitzen; dito Croditur, Kreutz
dito, gelbe Galonen; dito weiß gestickt
mit Gold, goldene Borden; eine ganze
Kapelle vom reichem Pariser Stoff, Kreutz
roth dito, goldene Borden; eine Kasel von
doppeltem Atlaß, Kreutz roth dito,
Galonen; dito von doppeltem Damast,
Kreutz dito, silberne Spitzen; eine
Korkappe von weisem Damast; dito von
Croditur; silberne Borden: 9 alte Kasel
von unterschiedener Farbe; ein Kasten,
worin 2 Fahnen, unterschiedene Kleider
für das Muttergottesbild und seidene
Vorhänge.
Antipendia (sicl)
Auf der Kirchenkammer: 7 grose für den
grosen Altar; 7 mittlere, 10 kleine.
In der Kirche: 2 grose, 4 kleine.
Geschätzt auf 877 Reichstaler.
Nr. 26.
Kirchengerätschaften:
Der Hohe Altar, gröstentheils stark
vergoldet, noch ziemlich neu und in gutem
Stande; zween neue Nebenaltäre ebenfalls
stark vergoldet und in gutem Stande; 2
kleine Altäre auf dem Kor (18);
eine ziemlich alte Orgel mit Zugehör; 2
Korstüle auf beiden Seiten des Hohen
Altars, schlecht; eine Kanzel mit
Bildhauerarbeit (19); Korseule (20)
auf dem Kor; ein Schrank zur
Verwahrung der Paramenten mit 6 Auszügen
in der Kirchenkammer; ein dito zur
Verwahrung des Kirchenweißzeuges
daselbst; dito einer daselbst; 2
Beichtstühle, die beste; dito 2
schlechtere; eine lange Kiste zur
Verwahrung der Paramenten mit 2 Auszügen
in der Sakristie; 10 grose kupferne
Altarleuchter; dito ein gröserer, auch
noch ein kleinerer mit 4 Zacken; dito 4
von Eisen; dito 2 grose, hohe,
ausgeschweifte; 2 grose Singpulten; ein
kleiner Weiwasserkessel von Kupfer; dito
einer von Zinn an der Kirchenthür; 4
Paar Messenkänger(-kännchen) von Zinn
mit dazugehörigen Teller; 6 Schellen; 4
Glocken im Kirchthurn; dito eine kleine
in der Sakristiethür; eine grose
Kirchenuhr; 6 ausgehauene Leuchter von
Holz, versilbert; ein kleiner Tisch neben
dem Hohen Altar; ein kleiner Spiegel in
der Sakristie; in der Sakristie nebst den
Zimmeren Handkessel, noch einer von
Messing mit einem Krängen (Kränchen);
eine Kirchenampel von Kupfer; in der
Kirch sind ncoh unterschiedene
Altarkruzifixer, Büchergestelle und
Kniebänke nebst anderem Gehölze von
geringem Werth; ein hoher Schrank zur
Verwahrung der Korkappen in der
Kirchenkammer; dito ein weiser,
mittelmäsig hoher Schrank zur Verwahrung
sonstiger Kleinigkeiten; dito einer mit 4
Thürgen zur Verwahrung der
Messenkenger(-kännchen); dito einer mit
einem Thürgen; eine Kiste hinter dem
Hohen Altar; zwei Schränke hinter den
Seitenaltären; ein Altarkruzifix von
Blech; unterschiedene Kirchenstühle;
eine Stange mit einem Cruzifix von
Kupfer. - Geschätzt auf 907 Reichstaler
und 20 Albus.
Nr. 27.
Kirchenbücher:
4 grose noch gute Psalteria Romana in
Folio, Einband Schweinsleder, Beschlag
Kupfer; ein Martirologium Romanum Roswini
in Folio, Einband Schweinsleder, Beschlag
Kupfer, in guten Stande; 4 alte Gradualia
in Folio, Einband Schweinsleder, Beschlag
Kupfer; 2 Antiphonalia in Quarto, Einband
Schweinsleder, Beschlag Kupfer, im guten
Stande; ein dito; 1 altes Graduale in
Folio; 7 Processionalia in Quarto, Band
Schweinsleder, Beschlag Kupfer, gut; 6
Antiphonalia in Quarto, Einband
Schweinsleder, Beschlag Kupfer, gut; 1
Rituale Romanum, similiter; 1 altes
Missale Romanum; 3 noch ziemlich gute
dito; ein altes dito; dito 2 de.....em;
unterschieden sonstige Bücher, so von
keinem Wert sind. Geschätzt auf
58 Reichstaler und 7 Albus.
Nr. 28.
Reliquien: Vgl. den Anhang zu Nr. 2
Nr. 29.
Allerhand:
Eine Preß für Leinwand; dito; ein
Rad mit zugehörigen 10 Brettern für
Kerzen zu ziehen; ein Düppenbrett in der
Küche; dito auf dem Speicher der
Äbtissin; ein Mückenschrank; ein
Gestell mit 6 Schubladen in dem
Vorzimmer; dito ein anderes ohne
Schubladen für Gläser und Krüg;
unterschiedene Gestelle zum Wasch
Aufhangen; 14 Spinnräder; ein
Garnwinder; ein Nachtstuhl überzogen; 3
Hobelbänk; 24 Bänd Nusbaumholz; auf dem
Kirchenspeicher unterschiedenes
Schreinerholz; 6 nusbaumene Diel auf dem
Speicher der Frau Äbtissin; eine
Standuhr; Bilder von geringem Werth,
nämlich 34 heilige, 32 profane und
etliche Heilige Statuen; alte zerrissene
Gebetbücher; alt Eisen und Gehölz.
Geschätzt auf 66 Reichstaler und
45 Albus.
Nr. 30.
Leere Bütten und Fässer:
Eine grose Trauben Bütte mit 4
eisenen Reifen, hält 3 Fuder; dito eine
mit 3 eisenen Reifen ad 2 Fuder; dito
eine mit 2 eisenen Reifen, 1 Fuder 3 Ohm;
eine Bütte mit 1 eisenen Reif, 1 Fuder 3
Ohm; dito eine mit 3 eisenen Reifen, 1
Fuder 3 Ohm; dito eine mit 3 eisernen
Reifen, 3 ½ Ohm; dito eine zu 2 Ohm,
ohne eisene Reifen; dito eine mit 3
eisenen Reifen zu 3 Ohm; dito eine zu 3
Ohm ohne eisene Reifen, dito mit 1
eisenen Reif zu 3 Ohm; dito eine zu 3 Ohm
mit 1 eisenen Reifen; dito eine zu 3 Ohm
ohne eisenen Reif, dito eine zu 3 Ohm mit
1 eisenen Reif, dito eine similiter; dito
eine zu 3 Ohm mit 3 eisenen Reifen; dito
eine zu 4 Ohm; 8 Kappesbütten; jede mit
3 eisenen Reifen; 2 kleine Kappesfässer,
jedes mit 4 eisenen Reifen und zu 2 Ohm;
eine neues Fuderfaß mit 6 eisenen
Reifen; dito ein älteres mit 6 eisenen
Reifen; dito eines; dito eines; dito
eines; dito ein altes in Holz gebunden;
dito eines similiter; dito eines mit 6
eisene Reifen im Bandhaus; dito eines
daselbst mit 4 eisenen Reifen; dito eines
daselbst ohne Reifen; dito eines auf dem
Kirchhof mit 7 eisenen Reifen; ein altes
Zulastfaß; ein gewöhnliches mit 6
eisenen Reifen; eines dito mit 5 eisenen
Reifen; eines altes Faß ad 1 Ohm; 11
sogenannte Beschoff zum Traubentragen; 12
Legel; 3 Paar Herbststiefel.
Geschätzt auf 161 Reichstaler und 39
Albus.
Nr. 31.
Weinvorrath:
Der Wein wird nach folgenden Kellern
geordnet angegeben: a) Guteley Keller (39
Fuder und 3 Ohm), b) Unterer Keller (32
Fuder und 2 ½ Ohm), c) Hauskeller (1
Fuder), d) Kirchhaus Keller (7 Fuder),
Vorderer Apfelkeller (15 Fuder), Hinterer
Apfelkeller (18 Fuder und 5 Ohm). Für
den Keller in Eller werden 2 Fuder, für
den Keller in Ediger 16 Fuder und 3 Ohm,
für den Keller in Ernst 3 Fuder und 3
Ohm angegeben.
Nach Jahrgängen lagern:
Jahr 1781 |
1 |
|
Fuder |
Jahr 1783 |
3 |
|
Fuder |
Jahr 1785 |
15 |
|
Fuder |
Jahr 1786 |
34 |
|
Fuder |
Jahr 1787 |
29 |
|
Fuder |
|
|
|
|
Jahr 1788 |
49 |
|
Fuder u. 2 Ohm |
Zusammen |
131 |
|
Fuder u. 2 Ohm |
dazu roter Wein
von 1788 |
|
|
2
½ Ohm |
Die Weine sind unterschieden in
solche eigener Kreszenz und in
Zehntweine, wobei die Weine aus Eigenbau
(Teiltrauben aus verpachteten Weinbergen)
etwa zwei Drittel des Gesamtbestandes
ausmachen. Bei den Weinvorräten sind
zusätzlich aufgeführt: eine halbe Ohm
Samenöl, 10 Sester Nußöl und 13 Sester
Branntwein.
Nr. 32.
Viehvorrath:
Pferde: Ein Wallach, ohngefehr 12
Jahre alt; eine Stute, ohngefehr 16 Jahre
alt; dito eine von 9 Jahren.
Rindvieh: Ein fetter Ochse; die erste Kuh
neben dem Ochsen (usw. bis zur 9. Kuh);
ein Rind von 2 Jahren; dito ein
jähriges; ein Reitochs (Stier), welchen
die Abtei für die Gemeinde Neef halten
muß; dito ein jüngerer zum Verkauf;
Hühner verkauft; Schrauten (23)
verkauft. Geschätzt auf 389
Reichstaler; nach dem Verkauf von Vieh
für 230 Reichstaler und 45 Albus
verbleiben 158 Reichstaler und 9 Albus.
Nr. 33.
Vorrath an Früchten und Geld,
auch sonstigen Sachen den 10. Jänner
1789:
|
Malter
|
Sester |
R.taler
|
Albus |
Denare
|
An Korn |
39 |
6 |
198 |
40 |
4 |
An Weitzen |
3
|
3 |
20 |
13 |
4 |
An Gersten
(verkauft) |
|
|
14
|
13 |
4 |
An Haber (verkauft) |
50 |
4
|
151 |
27 |
|
An Wicken |
|
2,5
|
1
|
|
|
An Erbsen (diese
werden zum Gebrauche des noch
vorrätigen Gesindes bestimmt) |
|
|
|
|
|
An Heu 16 Wagen |
|
|
80 |
|
|
An Stroh 200
Bauschen |
|
|
9 |
14 |
|
An Nüssen |
12 |
|
53 |
18 |
|
An Hühner 24 Stück |
|
|
4
|
|
|
An Schrauten 12
Stück |
|
|
8
|
|
|
Am rückstehendem
Geld von verkauftem Wein |
|
|
92 |
|
|
Von verkauften
Ochsen |
|
|
33 |
|
|
An noch zu
liefernden Früchten, theils in
Geld, theils in natura ohngefehr |
|
|
200
|
|
|
An vorrätigem Leder
ohngefehr |
|
|
4
|
|
|
An ausstehenden
Interessen ohngefehr |
|
|
20
|
|
|
An vorrätigem
Flachs |
|
|
6
|
|
|
An vorrätigem
grünem und dürren Gemüß |
|
|
4 |
|
|
An vorrätigem
dörren Fleisch |
|
|
12 |
|
|
An versteigerten
Zehntlämmern zu Urschmitt |
|
|
18 |
|
|
An Geld |
|
|
200 |
|
|
|
|
Zusammen |
|
|
1128 |
18
|
4 |
|
|
|
|
|
|
Hingegen sind hievon
noch zu bezahlen |
|
|
|
|
|
a) die Simplen von
vorigem Jahr ohngefehr |
|
|
250
|
|
|
b) auch
unterschiedene Rechnungen bei
Schifer, Koch und Moritz |
|
|
60 |
|
|
|
|
Bleibt noch Vorrath |
|
|
310
|
|
|
ohngefehr |
|
|
818 |
18 |
|
|
|
|
|
|
|
Dem Inventar ist eine Zusammenstellung
der aufgerechneten Einzelposten in der
Reihenfolge der Numerierung
vorangestellt, die folgende Ergebnisse
bietet, die hin und wieder geringfügig
von den für die Einzelnummern
angegebenen Schätzungen abweichen:
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
R.taler |
Albus |
Denare |
|
|
|
R.taler |
Albus
|
Denare |
Nr. |
1 |
973 |
13 |
2 |
|
Nr. |
17 |
109 |
24 |
|
Nr. |
2 |
1279 |
49 |
|
|
Nr. |
18 |
120 |
24 |
|
Nr. |
3 |
157 |
20 |
|
|
Nr. |
19 |
14 |
11 |
|
Nr. |
4 |
14 |
14 |
|
|
Nr. |
20 |
12 |
30 |
|
Nr. |
5 |
|
|
|
|
Nr. |
21 |
31 |
31 |
|
Nr. |
6 |
1082 |
33 |
|
|
Nr. |
22 |
42 |
30 |
|
Nr. |
7 |
140 |
|
|
|
Nr. |
23 |
86 |
20 |
|
Nr. |
8 |
446 |
6 |
|
|
Nr. |
24 |
76 |
13 |
2 |
Nr. |
9 |
58 |
27 |
|
|
Nr. |
25 |
877 |
|
|
Nr. |
10 |
29 |
18 |
|
|
Nr. |
26 |
907 |
20 |
|
Nr. |
11 |
57 |
18 |
|
|
Nr. |
27 |
58 |
7 |
|
Nr. |
12 |
174 |
|
|
|
Nr. |
28 |
|
|
|
Nr. |
13 |
119 |
18 |
|
|
Nr. |
29 |
66 |
45 |
|
Nr. |
14 |
41 |
8 |
|
|
Nr. |
30 |
161 |
39 |
|
Nr. |
15 |
112 |
30 |
|
|
Nr. |
31 |
5323 |
|
|
Nr. |
16 |
21 |
42 |
|
|
Nr. |
32 |
158 |
9 |
|
|
|
|
|
|
|
Nr. |
33 |
818 |
18 |
4 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Zusammen |
|
|
13506 |
24 |
6 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Man kann diese Zusammenstellung des
Hausrates eines Klosters und dessen
Taxierung mit sehr gemischten Gefühlen
lesen, handelt es sich doch unter einem
anderen Gesichtspunkt um eine
Konkursmasse, von deren Einzelbständen
nur wenige wirklich interessierte
Abnehmer fanden. Das Silber wanderte zum
größten Teil in die kurfürstliche
Münze in Koblenz (21).
Interesse fanden die Leinwand, das
Bettzeug, die Paramente und die
Kircheneinrichtung (Nr. 25 u. 26), von
der einzelne Stücke in Nachbarkirchen
weiterverfolgt werden können (22).
Ein in der Kleruskartei des
Bistumsarchivs Trier nicht zu findender
Pater Benignus erwarb von den
Kirchenbüchern (Nr. 27) 4 alte
Gradualien für 2 Reichstaler und 36
Albus sowie 6 Antiphonalien für 16
Reichstaler. Guten Absatz fand wohl der
Wein, der im Druchschnitt für 40
Reichstaler pro Fuder gerechnet wurde,
ferner das Vieh, von dem ein Teil bereits
im Januar verkauft war. Mit den übrigen
Dingen dürfte es so gegangen sein, wie
es zu gehen pflegt, wenn jemand verkaufen
möchte oder zu verkaufen gezwungen ist:
mit jeder Woche, die verstreicht, werden
die Dinge billiger. So bleibt die Frage
nach dem wirklichen Erlös der Stubener
Hinterlassenschaft offen.
(1) |
MRUB 1 Nr. 495. |
(2) |
Vgl. Th. Zimmer,
Das Kloster St. Irminen-Oeren in
Trier von seinen Anfängen bis
ins 13. Jahrhundert, Trierer
Zeitschrift 23, 1954 / 55. |
(3) |
Vgl. F. Pauly,
Springiersbach, Trierer
Theologische Studien 13, 1962, S.
16 - 27. |
(4) |
Vgl. Pauly,
Springiersbach S. 59 - 63. |
(5) |
Ebd.
S. 78 - 87. |
(6) |
Ebd. S. 107 -
108. |
(7) |
Ebd. S. 113 -
114. |
(8) |
Bistumsarchiv
Trier, Abt. 63, 47 Nr. 6 S. 169 -
247. Für die Publikation wurden
Hauptwörter - abweichend von der
Vorlage - grundsätzlich in
Großschreibung, andere groß
geschriebene Wörter dagegen dem
Sinn entsprechend in
Kleinschreibung gesetzt. |
(9) |
Zum
Kreuzreliquiar vgl. zuletzt W.
Michel, Die Inschriften der
Limburger Staurothek, Archiv für
mittelrheinische
Kirchengeschichte 28, 1976, S. 23
- 43. - Zum Schicksal des
Kreuzreliquiars und des Stubener
Kirchensilbers vgl. H. W. Kuhn,
Zur Geschichte des Trierer und
des Limburger Domschatzes. Die
Pretiosenüberlieferung aus dem
linksrheinischen Erzstift Trier
seit 1792. Archiv für
mittelrheinische
Kirchengeschichte 28, 1976, S.
155 - 207 (mit der ganzen
Literatur und den Archivquellen).
- Zum Kommissar für Stuben, das
sich in Umwandlung vom
Augustinerinnenkloster zu einem
Damenstift befand; hatte der
Trierer Erzbischof
und Kurfürst Klemens Wenzeslaus
den Geistlichen Rat und Kanoniker
von St. Florin in Koblenz
Heinrich Arnoldi bestellt.
"Nach Inventarisierung des
gesamten Klostervermögens
brachte Arnoldi Kirchensilber,
Reliquiare und Paramente in zwei
Kisten (ein großer Koffer und
ein Verschlag) am 17. Januar 1789
nach Koblenz ins
Karmeliterkloster. Dort sind die
Sachen in den folgenden fünf
Jahren unberührt aufgehoben
worden. Ein Vorschlag Arnoldis
vom 12. November 1793, das Silber
zu verkaufen wurde von der
kurfürstlichen
Landstatthalterschaft abgelehnt.
Am 28. Januar 1794 brachte der
Stiftungskommissar als erster 68
Mark 6 Lot Silber für 1.268
Gulden 10 Kreuzer in die
Koblenzer Münzstatt. Den Rest
schaffte er im Oktober nach
Montabaur, von wo die Sachen im
September 1795 weiter nach Hanau
geflüchtet wurden", von wo
sie auf Umwegen über Dillingen
und Augsburg schließlich im
Jahre 1800 nach Dresden gelangten
(Kuhn S. 199 / 200). Nach ihrer
Rückführung nach
Ehrenbreitstein im Dezember 1802
erhielt die kleine katholische
Gemeinde in Weilburg 1803 die
kleine Stubener Monstranz, ein
silbervergoldetes Ciborium und
ein Kreuz in Ebenholz mit einem
Christus in Silber (Kuhn S. 201).
- Das Kreuzreliquiar wurde 1811
in die nassauische Residenz
Wiesbaden verbracht und gelangte
erst 1835 anläßlich der
Konsekration des Bischofs Bausch
in den Limburger Dom (Kuhn S. 202
/ 203), wo es sich noch befindet. |
(10) |
Oberbetten,
Bettdecken |
(11) |
Vorhänge |
(12) |
Geblümter
Kattun (Zitzkattun), Vgl.
Trübners Deutsches Wörterbuch
8, 1956, S. 422. |
(13) |
Tamin:
vielleicht von französisch
"Tamise" = leichter
englischer Stoff aus reinem
Leinen bzw. aus Leinen mit Seide.
Vgl. Grand Larousse de la langue
francaise 7, 1978, S. 5931. |
(14) |
Vielleicht drape
de toile = Leinentuch (Grand
Larousse de la langue francaise
7, 1978, S. 6094). |
(15) |
Nicht
verifiziert. |
(16) |
Borte. |
(17) |
Niederländischer
Stoff (Grand Larousse de la
langue francaise 1, 1971, S.
350). |
(18) |
Vgl. Kunstdenkm.
Krs. Cochem 2 S. 720. |
(19) |
Vgl. ebd. |
(20) |
-Fußnote fehlt-
|
(21) |
Vgl. Anm. 9. |
(22) |
Vgl. Anm. 18 -
20. Nach W. Kuhn (vgl. Anm. 9)
wurden die meisten Stubener
Paramente "bis zum September
1803 praktisch ausnahmslos für
rund 310 Reichstaler an Kirchen
im Nassauischen verkauft"
(S. 201). |
(23) |
Truthühner. |
|