HISTORIA BREMVM - Die Geschichte(n) der Ortsgemeinde Bremm an der Mosel
St. Nikolaus - Schutzpatron der Schiffer und des Klosters Stuben - Die Hungersteine in der Mosel
    von Toni Ostermann
Die sogenannten "Hungersteine" tauchten nur bei sehr niedrigem Wasserstand der Mosel auf
Quelle Toni Ostermann, Bremm
Weitere historische Fotos finden Sie im
Alten Fotoalbum von Bremm an der Mosel
Bereits im frühen Mittelalter – und vorher schon zur Römerzeit – nutzte man die Mosel als Schifffahrts- und Transportweg.

Die Schiffe wurden mit Pferden flussaufwärts gezogen. Die Treidelwege, Leinpfade oder gepflasterten Wege sind teilweise noch erkennbar, überwiegend jedoch mit der Bundesstraße 49 und dem Radweg entlang des Moselufers überbaut.

Im Bremmer Calmont war in der Mosel ein berüchtigter Engpass – eine Fuhrt, Stromschnelle, mit Felsen und großen Steinquadern im Wasser.

Es gab oft Schiffsunfälle, besonders bei der Talfahrt in der Strömung.

Deshalb stellte man am Calmont in einer Mauernische eine Figur auf . Den hl. Nikolaus, den Schutzpatron der Schiffer, zündete eine Kerze an und bat um Schutz für gute Durchfahrt.

Angeblich soll ein Schiffer bei der Vorbeifahrt mehrmals eine Kerze versprochen haben, aber er hatte immer eine Ausrede: Er habe keine dabei. Bei der dritten Durchfahrt sei er beinahe gekentert. Seitdem hat er Wort gehalten.

  Der hl. Nikolaus war in den Jahren 345 – 352 Bischof von Myra in Anatolien (Türkei). Auf einer Schiffswallfahrt nach Jerusalem geriet sein Schiff in Gewitter und Sturm in Seenot. Alle hatten Angst vor dem Untergang. Auf Fürsprache und Gebete des hl. Nikolaus wurde das Schiff gerettet. Seit dem wird der hl. Nikolaus als Patron der Schiffer geehrt.

Zur Moselseite der Klosterkirche hin war auch ein Fresko des hl. Nikolaus angebracht. Er war auch Patron des Klosters Stuben „auf der Nikolaus(halb)insel“.

Bei extrem trockenen Sommermonaten sank der Wasserstand der Mosel tief ab und die Felsbrocken in der „Fuhrt“ lagen frei. Dies bedeutet auch für Weinbau, Landwirtschaft, Obst- und Hausgärten Trockenheit und geringe Ernte und somit geringes Einkommen und keine ausreichende Ernährung bis zum folgenden Jahr. Mit Sorge schaute man auf die „Hungersteine“ und in die Zukunft der Familie.

Die schweren Fels- und Quadersteine in der Mosel wurden etwa 1960 / 61 bei der Schiffbarmachung der Mosel entfernt. Zwei dieser schweren Steine stehen auf dem Walderholungsplatz „auf der Geul“ und wurden als Erinnerungen dort hingebracht. Ein Steinblock liegt in den Moselanlagen in der Nähe der Calmonthalle.

   
Bildquelle(n)
Rainer Pellenz   Das Alte Fotoalbum von Bremm
 
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Dieser Beitrag wurde verfasst von Toni Ostermann, Bremm   Korrekturdatum:
Eventuelle Korrekturhinweise bitte an toni.ostermann@bremm-mosel.de   27.06.2009 RP
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