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Die Fehlwirkung von allzu vielem Weingenuss von Franz Josef Blümling
Es wütete im Jahre 1444 ein mächtiges Feuer und traf beinahe sämtliche Einwohner von Echternach. Zuerst war das Feuer in einem Privathause ausgebrochen. Von dort verbreitete es sich durch Funkenflug auf weitere Dächer, die allgemein mit Stroh und Schindeln gedeckt waren.

Abt Gluwel, der die Schreckensszene nach allen Seiten hin beobachten konnte, sah die Leute, die gegen den Brand kämpften, überwältigt und beinahe erschöpft von Arbeit, während die Greuel der Verwüstung sich auch dem Kloster näherte.

Um nun die bereits Ermüdeten mit neuer Kraft zu beleben und zu ermutigen, ließ er Wein so viel die Leute trinken wollten, unter die Menge austeilen. Schließlich trank man sieben Fuder. Denkt man sich diese 7000 Liter betragende Weinmenge (Anmerkung des Autoren: dabei war sicherlich auch Neefer Wein) auf eine mutmaßliche Anzahlt von höchsten 600 arbeitfähigen Menschen verteilt, so wird einleuchtend, was der Chronist hierzu anmerkt, nämlich: dass der Wein, anstatt wirkliche Labung, durch sein Uebermaß das Gegenteil und zugleich die größte Unordnung bewirken musste. So geriet der Brand völlig aus der Kontrolle und das Unglück nahm seinen Lauf. In zwei Tagen und zwei Nächten legte das Feuer über 200 Wohnhäuser und auch das St.-Willibrordus-Gotteshaus in Asche.

während des großen Brandes in Echternach
 
erschienen in
 
 
 
 
 
Der hl. Willibrod vor der wiederaufgebauten Abteikirche im frühen 17. Jh.
 
Literaturnachweise:
  Bärsch, Georg - Der Moselstrom von Metz bis Coblenz
Brimmeyr, Johann - Peter Geschichte der Stadt und der Abtei Echternach
Diederich, Anton - Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Studien zur Germania Sacra, Das Stift St. Florin in Koblenz
Dittmar, G. - Geschichte des Deutschen Volkes, Erster Band
Ewig, Eugen - Der Fernbesitz von St. Arnulf/Metz in den Diözesen Trier und Köln
Goerz, Adam - Mittelrheinregesten
Landeshauptarchiv Koblenz - Persönliches Schreiben an den Autoren vom 6. September 1994 gem. dortiger Unterlagen in Abtg. 112
Mohr, Josef - Die Heiligen der Diözese Trier
Wambach, Cam. - Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien
Bildnachweise:
  Der hl. Willibrod - Brauksiepe, Bernd u. Neugebauer, Bernd - Mittelstück eines Flügelaltars des flämischen Malers Anton Stevens in der Willibrorduskapelle der Echternacher Basilika aus Klosterlandschaft Eifel
im nächsten Kapitel: Der Echternacher Hof in Neef
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